Das Institut für angewandte Bewegungsforschung (IfaB) besteht seit 1984 und wurde 1997 als ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich dem Förderverein Psychomotorik Bonn eingegliedert. In enger Zusammenarbeit mit den anderen Tätigkeitsfeldern des Vereins liegt hier der Schwerpunkt auf der Bearbeitung theoretischer bzw. wissenschaftlicher Fragestellungen aus dem näheren und weiteren Umfeld der Psychomotorik. Hierzu gehören die Durchführung von Forschungsprojekten und Auftragsstudien sowie die wissenschaftliche Begleitung unserer täglichen Förderarbeit.
Aktuelle Schwerpunktaufgabe: Zertifizierung von Kitas
Das Institut für angewandte Bewegungsforschung leitet und koordiniert alle Aktivitäten im Zusammenhang der Zertifizierungen „anerkannte psychomotorische Kita“, insbesondere die
- Ausbildung von Berater*innen und Auditor*innen für die Zertifizierungsverfahren.
- Zuweisung dieser Expert*innen als Begleiter*innen von interessierten Einrichtungen
- Koordination von Fortbildungen im Rahmen der Zertifizierungsverfahren auch in Kooperationen mit der Rheinischen Akademie
- Durchführung von Audits als letzter Bausteine der Zertifizierung und Rezertifizierung
- Anerkennung als „anerkannte psychomotorische Kita“
- Übergabe von Urkunden und Eingangsschildern
Weitere Informationen zum Zertifizierungsverfahren finden Sie hier: Gütesiegel „anerkannte psychomotorische Kita“
Wissenschaftliche Projektarbeit seit 1984
Die Grundlagen der Institutsentwicklung wurden in Arbeiten zur gesundheitlichen Bedeutung von Bewegungsangeboten gelegt. Insbesondere in Kooperationen mit dem AOK-Bundesverband und dem wissenschaftlichen Institut der AOK entstanden Aktionsprogramme im Zusammenhang der Herz-Kreislauf-Präventionsstudie sowie der Ausrichtung und Umsetzung als „Gesundheitskasse“.
Für den HUK-Verband wurde das Konzept der „Unterrichtsintegrierten Diagnostik“ mit dem Ziel einer Unfallprophylaxe entwickelt. Das als Nr. 5 der “Beiträge der Beratungsstelle für Schadenverhütung” des Verbandes der Unfallversicherer 1989 veröffentlichte Buch “Unterrichtsintegrierte Diagnostik und psychomotorische Entwicklungsförderung im Sportunterricht der Primarstufe” können Sie hier downloaden: Unterrichtsintegrierte Diagnostik.
Im Auftrage des Behindertensportverbandes NRW wurde die rehabilitative Wirkung psychomotorischer Förderung untersucht auch um kurative und präventive Anteile der Psychomotorik zu spezifizieren..
Als Beispiel aus jüngerer Zeit ist hier die sogenannte “Rollerstudie“ („Rollerfahren als Vorbereitung zum Radfahren“) zu nennen, die in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für das Straßenwesen (BAST) durchgeführt wurde und den hohen Nutzen des Rollerfahrens für die motorische Entwicklung von Kindern nachweisen konnte.
Unter anderem für das Landesjugendamt Rheinland (“Psychomotorik in der stadtteilorientierten Jugendsozialarbeit”, “Psychomotorik als Integrationshilfe für Kinder in Übergangsheimen” u.a.) wurden wissenschaftliche Begleitungen z.B. von Integrationsprojekten durchgeführt.
Von 2001 bis 2004 übernahm das Institut im Auftrag der Landesunfallkasse und der Gemeindeunfallversicherungen des Landes Nordrhein-Westfalen eine Studie zum Themenbereich “Unfallprävention durch Risikoangebote”. In dieser als „Bonner Risikostudie“ bekannt gewordenen Untersuchung stand die Frage, „Können gezielte Bewegungsangebote Risikokompetenzen stärken und Unfälle vermeiden?“, im Mittelpunkt. Auf dieser Grundlage stellte der Förderverein 2008 mit der Veröffentlichung „RisKids – wie Psychomotorik hilft, Risiken zu meistern“ ein Konzept zur Entwicklung und Stärkung von Risikokompetenzen im pädagogischen Alltag vor.
Weitere Arbeitsfelder des Instituts
Das Institut für angewandte Bewegungsforschung verfügt über eine eigene Präsenzbibliothek und eine Videothek, die nicht nur den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung steht. Nach Absprache finden auch außerhalb des Vereins tätige Pädagogen, Erzieherinnen, Therapeuten, Studierende und andere Interessierte Hilfestellung, bei der computerunterstützten Literaturrecherche oder bei der Bearbeitung von Fragestellungen, die sich um das weite Feld der Psychomotorik drehen.
Die Vernetzung von Förderung und Forschung ist in der heutigen Zeit eine unverzichtbare Grundlage ganzheitlicher bzw. entwicklungsgemäßer Förderung. In diesem Sinne arbeitet das Institut für angewandte Bewegungsforschung wie der Gesamtverein intensiv und fachgerecht mit WissenschaftlerInnen, Hochschulen und allen Institutionen, Einrichtungen und (Berufs-) Gruppen zusammen, die mit der Erziehung und Therapie von Kindern und Jugendlichen betraut sind.
Institut für angewandte Bewegungsforschung (IfaB)
Wernher-von-Braun-Straße 3
53113 Bonn
Tel: 0228/243394-0
E-Mail: institut@psychomotorik-bonn.de