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Vereinsentwicklung

Seit 1985 profitieren Bonner Kinder, Jugendliche und Erwachsene von den Angeboten des Fördervereins Psychomotorik e.V. Grundlage der Vereinsgründung war ein wachsender Bedarf an Förder- und Therapieangeboten für Kinder. Kinderärzte stellten eine steigende Zahl psychoreaktiver Auffälligkeiten fest, für die die „angestammten“ Therapiebereiche (v. a. Krankengymnastik und Ergotherapie) nicht ausreichend erfolgversprechend erschienen. So gehörten Kinderärzte, Krankengymnasten und Sportwissenschaftler zu den Gründern des Fördervereins.

Mit der rasch wachsenden Nachfrage war das ehrenamtliche Engagement bald überfordert. So wurde bereits 1986 die erste hauptamtliche Geschäftsführung eingestellt. In den Folgejahren kamen vor allem aufgrund der sich ausweitenden Tätigkeitsfelder neue hauptamtliche (derzeit 9) und sehr viele freie MitarbeiterInnen auf Honorarbasis hinzu, sodass im Fördergruppenbereich 1995 bereits etwa 1000 Kinder in integrativen Psychomotorikgruppen betreut werden konnten. Kinderärzte stellten zunehmend einen Förderbedarf fest und verordneten psychomotorische Förderstunden.

In den Folgejahren wurde das Angebot sehr stark differenziert1. Neben den als Therapie verordneten Förderstunden suchen Eltern nach einem lebendig gestalteten Spiel- und Bewegungsangebot für ihre Kinder – und dies oft schon sehr früh: Als erste Fördergruppe erleben viele Kinder das Angebot „vom Wiegenkind zum Steh-auf-Männchen“ (6Wochen bis 1,5 Jahre) gefolgt vom „Erlebnisturnen“ (1,5 – 3Jahre) und den anschließenden psychomotorisch-pädagogischen Pfiff2– und psychomotorisch-therapeutischen Step3 – Gruppen. Möglichst nah zum Wohnort – wenn möglich in Fußentfernung und im eigenen Stadtteil – nutzen die Kinder dann einmal wöchentlich ein Angebot in einer Gruppe von 6 – 8 Kindern. Die Stunden finden in unseren Fördereinrichtungen, in Turnhallen oder Bewegungsräumen von Schulen und Kindergärten statt. In Zusammenarbeit mit Schulen und deren OGS (offene Ganztagsschule) wird eine Reihe von „Psychomotorik AGs“ angeboten. In einigen sozialen Brennpunkten finanzieren der Verein Sterntaler e.V. und die Stadt Bonn gemeinsam psychomotorische Fördergruppen für Kinder mit besonderem Bedarf.

Vielfältige Körper- und Bewegungserfahrungen können hier dazu beitragen, dass die Kinder ihren Spaß an Bewegung entdecken und/oder ausleben, dabei Selbstvertrauen aufbauen und die grundlegende Erfahrung von Selbstwirksamkeit machen. Das Spiel mit anderen Kindern eröffnet soziale Erfahrungen in überschaubaren Gruppen.

Wer sich darüber hinaus für sein Kind wünscht, dass es sicher und mit Spaß das Wasser genießen kann, dass es den Auftrieb erfährt und die Möglichkeiten lernt, sich im Wasser fortzubewegen, zu schwimmen, zu tauchen, kann ein Kursangebot „Psychomotorik im Wasser“ wahrnehmen. Im Vordergrund steht dabei der freudvolle Umgang mit dem Element Wasser.
Als Nebenziel sehen wir den Erwerb der Schwimmtechniken (u.a. können die Kinder auch die „Seepferdchen“- Prüfung ablegen).

Das „Projekt M“ ist ein systemisch orientiertes Angebot für übergewichtige Kinder im Alter von 6-12 Jahren und ihre Eltern. Es arbeitet mit einem interdisziplinären Ansatz und besteht aus einer psychomotori­schen Übungsgruppe für die Kinder („muntere Magier“), der Ernährungsschulung für die Kin­der („Mampf-Magier“) der Elternarbeit sowie der medizinischen Begleitung.

Förderangebote für Kinder und Jugendliche gibt es inzwischen auch in den umliegenden Gemeinden, aber noch lange ist der Bedarf nicht so gedeckt, dass alle Kinder ein Angebot wahrnehmen können oder den Eltern und Kindern weite Anfahrtswege erspart bleiben. Insbesondere die sich viel zu oft ändernden gesetzlichen und organisatorisch-verwaltungstechnischen Vorgaben erschweren die Angebotskontinuität.

1 Die aktuellen Informationen zum differenzierten Förderangebot für Kinder finden Sie unter Förderverein/Kurse

2 „Pfiff“ steht für (Psychomotorisches Fördersystem zur Integration und Fortentwicklung individueller Fähigkeiten)

3„Step“ steht für (Systemische Therapie und Entwicklungsbegleitung durch Psychomotorik)

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