Psychomotorik ohne Grenzen ... • Förderverein Psychomotorik e.V. Bonn
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Einladung ins Zentrum für kindliche Entwicklung in Bandung/Indonesien

Psychomotorik in Bandung/Indonesien Zur Vorgeschichte: Prof. Jonny Kiphard, der die deutsche Psychomotorik in vielen Teilen der Welt populär gemacht hat, war vor 15 Jahren im Zentrum für Kindesentwicklung (Yayasan Surya Kanti) in Bandung zu Gast. Das Zentrum wurde nach deutschen Vorbild (Kinderzentrum München) von der Kinderärztin Prof. Anna Alisjahbana in den 80iger Jahren aufgebaut und seine Entwicklung von der deutschen  Kinderärztin Dr. Sigrun von Loh (CMI-GTZ Expertin) unterstützt.
Die gemeinnützige Stiftung betreibt eine Ambulanz, einen Kindergarten für behinderte Kinder mit staatlich anerkannter Schul-Eingangsstufe zwecks Integration sowie eine Poliklinik für die Nachbarschaft. Das Zentrum bemüht sich seit seiner Gründung um eine fortschrittlich pädagogische und therapeutische Arbeit mit Kindern, die auch in andere Landesteile Indonesiens wirkt. Dr. von Loh ist seit 2006 nach dem Tsunami-Unglück für den Aufbau einer psychosozialen Infrastruktur für traumatisierte Kinder in Aceh zuständig und nutzt dafür die Trainingskapazität des Kinderzentrums.

Sie ergriff auch im letzten Jahr die Initiative, Jonny Kiphard erneut einzuladen, um der Psychomotorik in Indonesien einen neuen Anstoß zu geben. Kiphard konnte diese Einladung aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrnehmen und gab diese ehrenvolle Aufgabe an mich weiter.

Psychomotorik ohne Grenzen in Bandung IndonesienNach ca. 24-stündiger Anreise wurde ich in Bandung herzlich empfangen und bekam zunächst einen Einblick in die Arbeit des Teams aus Ärzten, Therapeuten und Lehrern, die hauptsächlich Kinder mit besonderem Förderbedarf und deren Familien betreuen. Nach meinem einführenden Vortag „Kinder lernen in Bewegung“  für das gesamte Team, wurde die Woche mit unterschiedlichen Kleingruppen sehr praxisnah gearbeitet. Auf Wunsch wurden Fragen und Konzepte heutiger psychomotorischer Diagnostik erörtert und in die Praxis umgesetzt. Gute Stimmung entstand sofort, sobald die Erprobung psychomotorischer Materialien (Riesenluftballon, Frisbees, etc.) oder das Spiel mit Alltagsmaterialien wie Zeitungen oder Wäscheklammern auf dem Programm standen. Immer wieder – auch spontan – wurden die erprobten Spiele und Ideen mit Kindern umgesetzt und es entstanden viele anregende Diskussionen und Gespräche.

Die Begeisterung und das Interesse der teilnehmenden Ärzte, Therapeuten und Pädagogen an der deutschen Psychomotorik waren riesengroß und es wurden vielfältige Umsetzungsmöglichkeiten gesehen. Die fachlichen Gespräche gingen immer wieder über den Seminarrahmen hinaus und so war die Woche für alle Beteiligten äußerst kurzweilig.

Psychomotorik in Bandung/Indonesien: Mann in ReifenturmEin letztes Highlight der Woche war eine über die Zeitungen und das Radio angekündigte Veranstaltung unter dem Thema „Schlau und glücklich durch Bewegung – Wie Kinder erfolgreich auf die Schule und aufs Leben vorbereitet werden“. 250 Fachleute und Eltern fanden sich in einem Hotelsaal ein, um einer Einführung von Prof. Alisjahbana, Dr. von Loh und mir zu lauschen. Das Interesse an der Psychomotorik, die die Stärken des Kindes und sein eigenständiges Handeln in Bewegung und Spiel in den Mittelpunkt rückt, fand auch hier großes Interesse.

Dank der Großzügigkeit des Verlages Borgmann publihing erhielten die Teilnehmer eine Teilübersetzung des Buches „…das ist für mich eine Kinderspiel“ von Beudels/Lensing-Conrady/Beins, welches zahlreiche vor Ort umsetzbare Praxisideen beinhaltet.

Psychomotorik in Bandung/Indonesien: das TeameamMit einigen persönlichen Geschenken des Teams und vielen positiven Eindrücken von Bandung und seinen Bewohnern ging das kleine Abenteuer „Psychomotorik in Indonesien“ zu Ende – nicht ohne weitere Pläne für eine zukünftige Kooperation der Rheinischen Akademie im Förderverein Psychomotorik in Bonn und Yayasan Surya Kanti in Bandung zu schmieden. Dr. Sigrun von Loh, Prof. Anna Alisjahbana, allen Mitarbeitern des Kinderzentrums und den Sponsoren sei Dank für diese intensive Psychomotorikwoche.

Bonn, Juni 2008

Hans J. Beins

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