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Der „Vater der Psychomotorik“ Ernst Jonny Kiphard ist gestorben

Förderverein Psychomotorik e.V. Bonn / Stiftung E.J.Kiphard  / Der „Vater der Psychomotorik“ Ernst Jonny Kiphard ist gestorben

Prof. Ernst Jonny Kiphard ist am 27.07.2010 in seinem Haus in Rosbach/Taunus verstorben. Mit Jonny Kiphard verliert die deutsche Psychomotorik ihren charismatischen Wegbereiter, der in seiner langjährigen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Lebensfreude und Mut vermittelt hat. Bis ins hohe Alter konnte er Kinder und Erwachsene für die Psychomotorik begeistern und ihnen als „Clown Jonny“ manches Lächeln entlocken.kiphard

Kiphard wurde am 01.12.1923 in Eisenach geboren und ist als sportbegeisterter Junge aufgewachsen. Nach dem Dienst in der Kriegsmarine war er von 1946 – 1952 als Trapez-Akrobat und Clown beim Zirkus Holzmüller, beim Zirkus Althoff und in der Gruppe „Swiss-Stars“ engagiert. 1953-1957 folgte ein Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Diese beiden Erfahrungsbereiche prägten die folgende 25-jährige Sportlehrertätigkeit in der Kinder-und Jugendpsychiatrie Hamm, in der er die „psychomotorische Übungsbehandlung“ entwickelte. In dieser Zeit machte er gemeinsam mit dem Arzt Helmut Hünnnekens, dem Marburger Professor Friedhelm Schilling und weiteren Weggefährten die Psychomotorik bekannt. So entstanden in der Folge der Aktionskreis Psychomotorik, die Ausbildungen zum Motopäden und Motologen und bundesweit gründeten sich viele Vereine – so z.B. in München, Hamburg, Münster, Freiburg, Marburg, Bielefeld und Bonn. 1976 promovierte Kiphard summa cum laude und 1980 erfolgte die Berufung zum Ordentlichen Professor am Institut für Sportwissenschaft an der Johann-Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main), wo er bis 1989 seine Lehrtätigkeit ausübte.

Auch danach referierte Prof. Kiphard national und international auf unzähligen Kongressen, führte Lehrveranstaltungen für Multiplikatoren durch und sorgte durch seine Fachkenntnisse, seine Ausstrahlung und nicht zuletzt durch seinen Humor für ein Wachsen der psychomotorischen Idee.

1990 erfolgte die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und 1992 wurde in Bonn das „Förderzentrum E.J. Kiphard – Rheinische Modelleinrichtung für Psychomotorik“ eröffnet. Kiphard hat zahlreiche Fachbücher geschrieben, die in unterschiedliche Sprachen übersetzt wurden. Das Schweizer Filmteam Wachter/Senn widmete ihm den wunderbaren Film „Herr Prof. Clown“.

2007 wurde erstmalig die Ernst J. Kiphard-Medaille für besondere Verdienste um die Psychomotorik in Deutschland verliehen und 2009 wurde in Bonn die Stiftung E.J. Kiphard – Stiftung für Psychomotorik gegründet, die das Ziel hat, sein Lebenswerk zu bewahren und die Psychomotorik in Deutschland weiterzuentwickeln.

Wir werden unseren väterlichen Freund vermissen und trauern mit seiner Familie. Die Trauerfeier findet am Donnerstag, den 26. August 2010 um 11.30 Uhr in der Trauerhalle des Hauptfriedhofes in Frankfurt/M (PLZ 60320, Eckenheimer Landstraße 194) statt. Die Urne wird nicht in Frankfurt / M, sondern zu einem späteren Zeitpunkt im Mausoleum von Carstanjen in Bonn beigesetzt. Daher wird statt Blumen und Kränzen eine Spende an E.J.Kiphard – Stiftung für Psychomotorik erbeten (Spendenkonto der Stiftung bei der Sparkasse KölnBonn (BLZ 370 501 98) Konto-Nr. 190 918 01 41 – Stichwort „Jonny“).

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